Attack of the Weekly Links: Harlem Renaissance, Paul Auster, Kafka und Dennis the Menace

Women of the Harlem Renaissance | Vortrag der Historikerin Kate Dossett für Gresham College. Bei der Harlem Renaissance handelt es sich um eine Litearturbewegung schwarzer Künstler:innen in den 20er- und 30er-Jahren. Ich hab letztens den Roman Passing (1929) von Nella Larsen angefangen, die in dieser Welt unterwegs war.
Dossett legt den Fokus auf Larsen und die anderen Frauen der Harlem Renaissance und macht anschaulich, wie diese immer wieder übergangen und zum Schweigen gebracht wurden, mehr noch als ihre männlichen Kollegen. Ein interessantes Fallbeispiel für systematischen Rassismus und Sexismus.
Es geht dann aber auch darum, wie sich Larsen und Co. gewehrt haben, und um die Neubewertung, die inzwischen eingesetzt hat.

Shallow Graves | Kulturjournalist James Wood (keinesfalls zu verwechseln mit dem Schauspieler James Woods) nimmt Paul Austers Buch Invisible zum Anlass, um über den Autor abzuranzen. «Although there are things to admire in Auster’s fiction, the prose is never one of them.»
Oder: «What Auster often gets instead is the worst of both worlds: fake realism and shallow skepticism.» Autsch.
Auster kenn ich natürlich nicht seiner Bücher wegen, sondern wegen der Filme Smoke und Blue in the Face.
Auf Woods Auster-Kritik bin ich via 54 Books gestossen.

Hier spricht das Auskunftsbüro für Männer in der Krise | Julia Zutavern schreibt für die WOZ über die Miniserie Kafka und wirft einen Blick auf die literarische Kafka-Verklärung.
«Ein Blick in Franz Kafkas bekannteste Werke reicht, um zu erkennen, dass diese weniger über «den» Menschen Auskunft geben als über den bürgerlichen Mann in seiner ewigen, damaligen und heutigen Krise.»
Das ist schon ein wenig böswillig verkürzt, aber Zutavern hat recht damit, dass man gerade im Kafkajahr 2024 (sein Tod ist 100 Jahre her) nicht jede Würdigung unkritisch mitmachen muss.

The Dennis the Menace Creator was a Shockingly Bad Man: Part One und Part Two | Der Podcast Behind the Bastards über den Cartoonisten Hank Ketcham (1920–2001), Erfinder des Comicstrips Dennis the Menace, der seit 1951 läuft und bis heute von Ketchams Nachfolgern gezeichnet wird.
Als Gesprächsgast ist Randy Milholland dabei, seinerseits Schöpfer des Webcomics Something Positive und aktuell der offizielle Popeye-Cartoonist.
Hank Ketcham war jetzt keins der grossen Ungeheuer der Weltgeschichte, aber ein Charakterschwein von einem derartigen Kaliber, dass es einen immer wieder aufs Neue überrascht.