Cestius-Pyramide: Grabmal eines Ägypten-Liebhabers (Rom 2021)

Die Allerliebste und ich fahren von der Innenstadt Roms hinaus in den Südwesten, ins Viertel Testaccio. Hier wollen wir traditionell römisch essen – ein ehemaliger Mitbewohner (selbst Italiener) hatte uns das Flavio Al Velavevodetto empfohlen. Endlich eine richtige Carbonara!

Wir fressen uns voll, anschliessend gehn wir los in Richtung der nächsten U-Bahn-Station. Unser Weg führt an der Aurelianischen Mauer entlang, die den historischen Kern der Stadt umschliesst. Sie ist das grösste Monument des antiken Rom, erbaut wurde sie Ende des dritten Jahrhunderts. Zum grössten Teil ist sie noch immer vorhanden.

Plötzlich stehen wir vor einer Pyramide.

Diese ist in den Mauerverlauf integriert, gleich neben der Porta San Paolo (einem antiken Stadttor, ursprünglich «Porta Ostiensis») und der Piazzale Ostiense, einer grösseren Strassenkreuzung.

Was hat es mit dieser Pyramide auf sich? Sie ist viel kleiner als die ägyptischen Verwandten, und sie läuft deutlich spitzer zu. Sie sieht ziemlich frisch aus, aber wer würde eine moderne Pyramide in eine alte Mauer hineinbauen?

Später im Hotel recherchieren wir und finden raus: Das ist die Cestius-Pyramide. Sie entstand zwischen 18 und 12 v. Chr. als Grabmal des Gaius Cestius.
Ihre Seitenlänge an der Basis beträgt 29.5 Meter, die Höhe 36.4 Meter. (Zum Vergleich: Die Cheops-Pyramide ist viermal höher und siebenmal breiter.)

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