Attack of the Weekly Links: Horror Movie Review Edition

Bald ist Halloween! Und fast so schön wie das Schauen von Horrorfilmen ist das Schauen von Horrorfilm-Reviews. Hier sind meine Highlights dieses Jahres (und Highlights aus vergangenen Jahren, die ich erst jetzt gesehen hab).

The BEST Halloween party movie of ALL TIME | Die Person hinter Scaredy Cats macht das ganze Jahr über Horrorfilm-Reviews aus linker Perspektive (quasi mein Lieblings-Youtubekanal). Aber natürlich gibts ein Halloween-Special.

Best of the Worst: Halloween 2022 | Die Jungs von Redlettermedia machen jedes Jahr ein paar Horror-Reviews, mit der grossen Halloween-Folge als Höhepunkt. Ebenfalls toll: Creepshow – re:View und Creepshow 2 – re:View.

Kidman, Cruise & Scientology: A Horror Love Story | Der wahre Horror ist eine Ehe unter dem Zeichen von Scientology. Maggie Mae Fish über The Others

That Time Buffy Made Government Propaganda | Sarah Z über eine der fragwürdigeren Folgen von Buffy the Vampire Slayer.

DAHMER (2022) Should Not Exist | Die Serie über den Serienkiller Jeffrey Dahmer gehört zu den derzeit erfolgreichsten Netflix-Produktionen und hat ein paar Kontroversen ausgelöst. Jack Saint über die Serie und das Phänomen «Netlixploitation».

The True Horror Of Midsommar | Worum gehts in Ari Asters Midsommar wirklich? Kay and Skittles hat eine Theorie.

Hellraiser, Bataille and Limit Experiences | Horrorfilme sind oft reaktionär, aber nicht immer. CCK Philosophy über Clive Barkers Hellraiser.

IT by Stephen King | Zum Abschluss noch ein kleiner Medien-Wechsel. Beim Radical Reviewer handelt es sich um einen Hund, der Bücher bespricht, vor allem sozialistische Literatur. Aber jetzt auch Stephen Kings berühmtesten Roman.

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Attack of the Weekyl Links: The Stand, Fan Ho, Aliens

«Und plötzlich war das unsere Realität» | Letzten Dezember startete in den USA die Miniserie The Stand, eine Neuverfilmung des Stephen-King-Buches. Ich hab schon drauf hingewiesen (und mir nochmal das Buch angeschaut). Jetzt hatte ich die Chance, für den Züritipp Owen Teague zu interviewen, der Harold Lauder spielt.

Fan Ho Photography | Leider bin ich ja ein ziemlicher Kunstbanause, weswegen mir Fan Ho (1931-2016) bisher kein Begriff war — dabei war der ein extrem bedeutender Fotograf, bekannt in erster Linie dafür, dass er in den 50ern und 60ern das Leben auf den Strassen von Hongkong festhielt. Seine Website gibt einen guten Einblick in sein Schaffen; mehr über Fan Ho gibts hier, hier und hier.

Aliens zügeln in die Vorstadt | Die Streaming-Empfehlungen vom Züritipp. Unter anderem gehts um Solar Opposites, der neuen Serie der Macher von Rick and Morty.

Von Killerviren und Patrioten: Stephen Kings „The Stand“

Buchkritik | Ein Killervirus entfleucht aus einem amerikanischen Geheimlabor und rottet fast die gesamte Menschheit aus; die paar Überlebenden werden in einen Kampf zwischen Gut und Böse verstrickt.
Stephen King hat
The Stand bereits 1978 geschrieben, 1994 wurde das Buch als vierteilige Miniserie adaptiert, eine Comicversion lief von 2008 bis 2012. Und jetzt kommt eine Neuverfilmung in zehn Episoden — während die Coronakrise noch am Laufen ist.
Grund genug, sich den Roman nochmal anzuschauen. Dazu wollen wir uns ein paar Überlegungen zur Kulturgeschichte von Viruspandemien machen.

 

Inhalt

Worum gehts bei The Stand überhaupt?
Eine Tendenz zum Geschwafel
Das Schicksal der Pappkameraden
Vernunft gegen Glauben
Die Grippe aus christlicher Perspektive
Verdikt

 
Das ist so ein Zufall, bei dem es einem flau im Magen werden kann: Im September 2019 begannen die Dreharbeiten zur neuen The Stand-Serie, im März 2020 wurden sie abgeschlossen — dazwischen liegt der Ausbruch der Coronakrise. In einem Artikel zitiert Variety den Schauspieler James Marsden wie folgt: „Am Anfang von The Stand gibts Szenen, in denen Leute niesen oder in die Armbeuge husten, und alle Augen richten sich auf sie. […] Sieht man jetzt jemanden, der so etwas macht, treten alle einen Schritt zur Seite. Es ist verrückt.“

Stephen King selbst schrob auf Twitter: „Nein, das Coronavirus ist nicht wie The Stand. Es ist nicht ansatzweise so schlimm. Es ist absolut überlebbar. Bleibt ruhig und ergreift die angemessenen Massnahmen.“

Corona hin oder her, die Serie soll am 17. Dezember starten. Aber gucken wir uns erst einmal die Buchvorlage an.

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Attack of the Weekly Links: McKellen, King und ein Komicshop

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Bevor hier noch der totale Stillstand Einzug hält, hab ich mich dazu entschieden, ein altes Format wiederzubeleben: Attack of the Weekly Links. Es handelt sich dabei schlicht um eine Zusammenstellung von Zeugs aus dem Netz. Teils sinds Dinge, an denen KulturmutantInnen und FreundInnen beteiligt sind, teils ists irgendwelche Sachen von irgendwoher.

 
The Good Liar | Meine Kritik zum neuen Film von Ian McKellen, zugleich ein Porträt des Darstellers — ich hab ihn eh grad in London gesehen, in einem Bühnenprogramm (Ian McKellen on Stage), in dem er aus seinem Leben erzählt.

Doctor Sleep | Meine Kritik zur neuen Stephen-Kings-Verfilmung, einer Fortsetzung zu The Shining. Die Sache ist nicht ganz unkompliziert, denn der Film bezieht sich nicht nur auf die King-Romane, sondern auch auf Stanley Kubricks Version von The Shining, der mit der entsprechenden Vorlage ja recht frei umgegangen ist (weswegen King diesen Kinoklassiker auch immer gehasst hat).

Spaziergang im Dunkeln | Dani von der Gruppe Konverter hat über einen Abendspaziergang derselben Gruppe geschrieben, ich hab dazu eine Illustration gemacht. Dasselbe bei einem früheren Konverter-Spaziergang.
Und apropos: Ich hab in letzter Zeit auch mehrere Texte von Konverter-Kumpel Albi illustriert: Schweine, Würstchen: Männlichkeit | Hohl die Erde, flach der Mensch | Es knistern die Zeiten … | Mensch und Maschine | 4 Bekanntschaften mit Witterung | Der Laucher
Und zuletzt hab ich noch einen Text von Konverter-Kollege Saile Klein bebildert: From Seefeld to Obernberger See

Ladenempfehlungen | Er wurde mir über die Jahre immer wieder ans Herz gelegt, jetzt war ich endlich drin: Pile of Books ist ein Laden für english books in Zürich Wiedikon. Einer von drei Räumen ist Secondhand-Büchern gewidmet; da kann man sich problemlos eine Weile umtun.
Zweite Empfehlung: Amazing Toys, Comics & More liegt ebenfalls in Wiedikon. Ich hab den Shop vor einer Weile im oben verlinkten Spaziergang-Bericht erwähnt, diesmal war er offen. Eine richtige Rumpelkammer ist das; die Regale sind eng aufgestellt und bis unter die Decke vollgepackt. Kartenzahlung kann man vergessen. Kein Vergleich zum Analph aus demselben Viertel, das ungleich grösser, moderner und jedem Zürcher Comicfan ein Begriff ist. Aber das Amazing hat einen gewissen Charme. Ich hab ein paar abgegriffene Spider-Man-Comics mitgenommen (die mir erneut bestätigt haben, dass Superheldencomics zum grössten Teil schon ziemlicher Mist sind, ächz).

Video der Woche

Halloween 2019: X: The Man with the X-ray Eyes

Das erste Mal hörte ich von X: The Man with the X-ray Eyes, wie von einigen anderen Horrorfilmen auch, in Stephen Kings Danse Macabre (1981). Dabei handelt es sich um sein grosses Sachbuch über die Geschichte des Horrorgenres. In diesem zählt er X zu den „besten Gruselfilme […], die jemals gedreht worden sind“ — er führt ihn an als Beispiel für einen sogenannten „echten Angstfilm“, also als einen Film, der nicht bloss auf oberflächliche Schocks, sondern auf tiefgreifende Ängste zielt. King fasst die Handlung wie folgt zusammen:

Es war einmal ein Mann, der erfand magische Augentropfen; mit ihnen konnte er die Karten der Spieler in Las Vegas sehen und verdiente eine Menge Geld. Er konnte bei Cocktailpartys auch durch die Kleider der Mädchen sehen, was vielleicht nicht ganz so schön war, aber Augenblick mal. Der Mann sah plötzlich immer mehr … und mehr … und mehr …

Dem wollen wir uns heute widmen.

X: The Man with the X-ray Eyes stammt von 1963, Produzent und Regisseur ist Roger Corman. Der inzwischen 93-jährige ist heute eine Legende der Filmindustrie, damals hatte er sich bereits als verlässlicher Billigfilmer (Produktion und Regie) für Drive-Ins, Bahnhofskinos und Co. etabliert – er lieferte am Laufband Schrott wie Attack of the Crab Monster (1957), Teenage Caveman (1958) oder The Little Shop of Horrors (1960) (der erst Jahre später in einer Musicalversion zu Berühmtheit gelangte, mit der Corman nicht viel zu schaffen hatte).
Corman hatte damals aber auch schon House of Usher (1960), The Pit and the Pendulum (1961) oder The Raven (1963) gedreht. Das sind Filme, die (eher lose) auf Geschichten von Edgar Allan Poe basieren, alle mit der Horrorikone Vincent Price in einer wichtigen Rolle. Mit diesen Poe-Adaptionen war Corman als ernstzunehmender Gruselregisseur aufgefallen.

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