Attack of the Weekly Links: Horror Movie Review Edition

Bald ist Halloween! Und fast so schön wie das Schauen von Horrorfilmen ist das Schauen von Horrorfilm-Reviews. Hier sind meine Highlights dieses Jahres (und Highlights aus vergangenen Jahren, die ich erst jetzt gesehen hab).

The BEST Halloween party movie of ALL TIME | Die Person hinter Scaredy Cats macht das ganze Jahr über Horrorfilm-Reviews aus linker Perspektive (quasi mein Lieblings-Youtubekanal). Aber natürlich gibts ein Halloween-Special.

Best of the Worst: Halloween 2022 | Die Jungs von Redlettermedia machen jedes Jahr ein paar Horror-Reviews, mit der grossen Halloween-Folge als Höhepunkt. Ebenfalls toll: Creepshow – re:View und Creepshow 2 – re:View.

Kidman, Cruise & Scientology: A Horror Love Story | Der wahre Horror ist eine Ehe unter dem Zeichen von Scientology. Maggie Mae Fish über The Others

That Time Buffy Made Government Propaganda | Sarah Z über eine der fragwürdigeren Folgen von Buffy the Vampire Slayer.

DAHMER (2022) Should Not Exist | Die Serie über den Serienkiller Jeffrey Dahmer gehört zu den derzeit erfolgreichsten Netflix-Produktionen und hat ein paar Kontroversen ausgelöst. Jack Saint über die Serie und das Phänomen «Netlixploitation».

The True Horror Of Midsommar | Worum gehts in Ari Asters Midsommar wirklich? Kay and Skittles hat eine Theorie.

Hellraiser, Bataille and Limit Experiences | Horrorfilme sind oft reaktionär, aber nicht immer. CCK Philosophy über Clive Barkers Hellraiser.

IT by Stephen King | Zum Abschluss noch ein kleiner Medien-Wechsel. Beim Radical Reviewer handelt es sich um einen Hund, der Bücher bespricht, vor allem sozialistische Literatur. Aber jetzt auch Stephen Kings berühmtesten Roman.

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Keine Narkose dank „Narcos“

„Narcos“ von Netflix 2015, Schlafkritik

Der Drogenkrieg der 80er-Jahre im Gute-Abend-Serie-Kleid. Bisschen Sex, bisschen Gewalt, bisschen Familie, bisschen Pathos. Die Macher dieser Serie sind von der Welt anscheinend gelangweilt. Unglaublich gelangweilt. Pablo Escobar lässt sich verkaufen, wird man sich gesagt haben und hat eine ahistorische, apolitische Serie über ein ziemlich historisches und politisches Thema gemacht.

Es gibt Stimmen, die meinen, das sei propagandistische Geschichtsfälschung. Und es sei doch ziemlich dreist, die unglaublichen Tragödien dieser Jahre zu verwenden, bloss weil man keine Fantasie hat oder nicht weiss, wie das Spanisch kolumbianischer Prägung klingt. Aber auf so eine Debatte würde ich mich gar nicht einlassen. Die Serie hat mit Escobar und Kolumbien ungefähr soviel zu tun wie Kokain mit Tiefschlaf. Es ist eine Art Kolonialserie, wo Geschäftsleute aus den USA Geld damit verdienen, südamerikanische Geschichte als Klischees zu verkaufen.

Zwei amerikanische Volltrottel-Agenten stolpern durch die Gegend und wollen Gutes tun und werden dabei von dem bösen Land böse gemacht. Immer auf der Suche nach dem Darth Vader des Kontinents: „Pablo Escobar“. Die ständigen Hinweise auf mehr oder weniger historische Tatsachen können über die Banalität des Gezeigten nicht hinwegtäuschen. Also eine ideale Serie zum Einschlafen, würde man denken. Bissel Lärm und schöne Frauen auf dem Bildschirm und so träumt man langsam davon.

Aber von wegen! Einerseits muss unbedingt, um den Schockeffekt zu erhöhen, dauernd jemand aus dem Nichts erschossen werden. Wenn man dann wieder etwas aufgewacht ist, diskutiert der damalige Präsident Kolumbiens in billigen Kulissen darüber, dass Politik und seinem Herzen folgen jetzt echt nicht immer so einfach zusammen zu bringen ist – spannend. Und so kommt man zum wirklich Ärgerlichen an dieser Serie. Es ist ja okay, total langweilige Unterhaltung zu machen, gerade zum Einschlafen schätze ich so etwas sehr, oder wenn man gerne zum Schlafen etwas hat, das nebenan brummt.

„Narcos“ aber ist total langweilige Unterhaltung, verpackt in historische Relevanz, die grösstenteils geschichtliche Ereignisse ins Blaue raus interpretiert, um eine Forrest-Gump-Effekt zu erzielen. Und verpackt in soziale Relevanz, weil bei so viel brutaler Gewalt muss es ja eine Ursache geben, ja muss man ja was tun, ja muss es ja eine Ursache geben, ja muss man ja was tun, ja muss es ja eine Ursache geben, ja muss man ja was tun, ja muss es ja eine Ursache geben, ja muss man ja was tun. (usw.) Und so schreckt man im Sinne von „da war doch was“ immer wieder auf, um festzustellen, nein, da war nichts. Nur ein amerikanische Plattform für Filme und Serien, die ganz dringend viele Abonnenten braucht, damit ihr Geschäftsmodel funktioniert. Und totale Leere war noch nie ein gutes Motiv, um einzuschlafen.