Der erste Langzeitspielfilm von Benh Zeitlin spielt in den Sümpfen des südlichsten Zipfels von Louisiana. Im Interview erzählt der Regisseur, warum er lieber ein Kind in der Hauptrolle hat, und welche Rolle kostümierte Schweinchen in seinem Erstlingswerk spielen.
Herr Zeitlin, Ihr Film spielt in einer Aussteiger-Gemeinde ganz im Süden der USA. Wie haben Sie sich als New Yorker Zugang verschafft?
Am Anfang wusste ich nicht viel darüber. Als Kind war ich mit meiner Familie mehrmals in New Orleans und wusste schon damals, dass ich da einmal wohnen möchte. Mittlerweile bin ich nach New Orleans gezogen und von da aus bin ich einfach mit dem Auto Richtung Wasser gefahren, bis es nicht mehr weiterging – dort wo das Land in Wasser übergeht. Und da habe ich dann diese spezielle Kultur gefunden. Ich habe mich mit den Leuten angefreundet und während acht Monaten mit ihnen gelebt. Wir haben alles zusammen gemacht, sogar Alligatoren gejagt.
Das klingt spannend. Was macht diese Kultur so speziell?
In der Region südlich von New Orleans finden sich mitten in der Sumpflandschaft kleine unabhängige Gemeinden. Einen Teil dieser Gegend nennt man auch „The Bayou“. Das ist der Name für ein Gewässer, das sich nur sehr langsam bewegt. Um dieses Bayou herum stehen verschiedene kleine Dörfer. Wasser ist da sehr präsent, weil es Leben gibt, ein Grossteil des Essens kommt ja aus dem Meer, und es auch wieder nimmt, die Stürme treffen da mit voller Wucht auf das Land und der Wasserpegel steigt ständig. In dieser Gegend sind die Überbleibsel der französisch stämmigen Cajun-Kultur noch am präsentesten.
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