
Über den Alpen braut sich eine Wolke zusammen. Grösser und grösser wird sie, bis sie sich schliesslich über die ganze Schweiz ausbreitet. In der Wolke bauen sich gewaltige Ladungen auf; die Experten sagen einen Gewittersturm voraus, wie es nie zuvor einen gegeben hat. Panisch verstecken sich die Menschen in Bunkern. Einige versuchen, in die EU zu flüchten — doch die europäischen Nachbarn machen die Grenzen dicht, um den eidgenössischen Flüchtlingsströmen Herr zu werden.
Ja, es gibt gewisse Parallelen zu Emmerichs The Day After Tomorrow.
Während die Wolke wolkt, reagieren die Leute unterschiedlich auf die angekündigte Katastrophe:
- Der Leiter einer Kaufhausfiliale bemüht sich, die Panikkäufe in geordnete Bahnen zu lenken — notfalls mit Gewalt.
- Weil gewaltige Schäden zu erwarten sind, ruft der Verwaltungsrat einer Versicherung eine Krisensitzung ein. Doch ein wichtiges Mitglied fehlt.
- Erinnerungen an einen toten Asylanten holen eine Polizistin ein.
- Zwei Mädchen sperren sich in eine Wohnung ein und ergehen sich in archaische Rituale.
- Eine alte Frau füttert ihren Vogel.
- etc.
Triumph des Willy
Das Timing ist ziemlich gut: Die SVP ging aus den letzten Wahlen nicht zuletzt als grosse Siegerin hervor, weil sie die Angst vor ausländischen Flüchtlingshorden heraufbeschwor („Das Asylchaos fliegt Bundesrätin Sommaruga um die Ohren“).* Nun dreht Heimatland den Spiess um und hält den braven Eidgenossen die eigene Unmenschlichkeit vor. Der Applaus von linker Seite ist den Filmschaffenden sicher, während Bürgerliche den Film geflissentlich ignorieren oder bestenfalls als Propaganda abfertigen.
*Der Rest vom Erfolg geht auf Willys Konto
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