Attack of the Weekly Links: Jürg Halter, Black Panthers, Rastafari und Kim de l’Horizon

Jürg Halter cancelt sich selbst | Jürg Halter (einst Kutti MC) hatte eine Ausstellung in einer Zürcher Galerie. In seinen Bilder kritisiert er unter anderem die LGBT+- und trans Bewegung, in einen zugehörigen Interview schiesst er dann explizit gegen eben jene. Entsprechend gab es einiges an (berechtigter) Kritik. Angeblich gabs auch handfeste Drohungen. Wie Daniel Ryser und Basil Schöni für die Republik Republik herausgearbeitet haben, waren diese handfesten Drohungen wohl in erster Linie Einbildung (oder, anders gesagt, versteht Jürg Halter Sarkasmus nicht). Ein schönes Lehrstück über die Fiktionalität von Cancel Culture.

You’re Wrong about Black Panther (2018) | Im Kino läuft gerade Black Panther: Wakanda Forever. Aus dem Anlass hat sich Yotuber F.D Signifier noch einmal den ersten Teil vorgenommen und erklärt, warum der Film für die schwarze Community so wichtig ist – aber auch, wo die Grenzen von schwarzem Aktivismus im Hollywood-System liegen.

The Real History Behind Judas And The Black Messiah | Apropos schwarzer Aktivismus im Hollywood-System: Youtuber Kay and Skittles spricht hier über Judas and The Black Messiah. Der Film erzählt vom echten Black Panther Fred Hampton (Daniel Kaluuya) und der Rolle, die der Informant William O’Neal (Lakeith Stanfield) bei der Ermordung Hamptons durch das FBI spielte. Wie Kay and Skittles ausführt, ist der Film erstaunlich nah dran an der Realität – aber Regisseur und Drehbuchautor Shaka King musste dann doch ein paar Zugeständnisse an die Filmindustrie machen.

Rastafari with Brian Carwana, Director or Encounter World Religions | Ein Online-Vortrag von Religionswissenschaftler Brian Carwana über die Ursprünge von Rastafari. Er hat schon recht: Den meisten Menschen kommen bei dem Thema Bob Marley und Gras in den Sinn, und damit hat es sich dann. Dabei ist es unglaublich spannend, wie die Bewegung/Religion entstanden ist.

«Lieber John Unbekannt, lieber Ueli Maurer, ihr habt mich geschlagen. Aber ich vergebe euch» | Machen wir uns nichts vor, die NZZ fährt in ihrer gegenwärtigen Inkarnation einen harten Rechtskurs, aber ab und zu bringt sie um des schönen Scheins Willen einen progressiven Gastartikel. Hier schreibt Kim de l’Horizon (Blutbuch, Deutscher Buchpreis) darüber, wie es ist, öffentlich nonbinär zu sein – ein Unbekannter schlägt ihn, ein abtretender Bundesrat schiesst verbal gegen Menschen wie de l’Horizon. Der Artikel wurde auch kritisiert, etwa dafür, wie de l’Horizon den Unbekannten beschreibt («Der Mann war arm, hatte Migrationshintergrund und wenig Zugang zu Bildung»). Wobei de l’Horizon ja auch die eigenen Vorstellungen zum Thema macht. Wie dem auch sei, lesenswert ist der Text.

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